03.03.2020 16:29

Fasten - ein herrlicher Ausnahmezustand

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Wir sind sehr glücklich über die Erfahrungen des Fastens im Lassalle-Haus. Und dankbar für die Gelegenheit zu einem zweiwöchigen Frühlingsfasten. Denn dieser Kurs verlängert das Schweben, von dem Niklaus Brantschen so schwärmt: Fasten ist wie Segelfliegen – der Start kann holprig sein, aber danach ist es ein herrliches Schweben.

Fasten im Lassalle-Haus ist für uns zu einem ganz besonderen Selbst-Erleben geworden: Wir beschliessen, unseren Körper in den Ausnahmezustand zu versetzen – und erleben, wie er genau das geniesst, daraus Kraft zieht und seine Akkus nachlädt. Und das erquickt jedes Mal auf überraschende Weise auch den Geist, denn er freut und erstaunt sich darüber, dass es wirklich so einfach sein kann: Wir verzichten auf Essen und Kauen, und auf einmal werden wir aufmerksam für ganz erstaunliche Beobachtungen und Wahrnehmungen. Wir lernen uns auf andere Weise kennen. Und schätzen.

Es passieren bemerkenswerte Dinge mit uns

Der Kurs nimmt einen mit auf eine Reise. Es fühlt sich an wie ein Unterwegssein, unterwegs zum eigenen In-der-Welt-sein. Zugleich findet die Reise auch noch im Schweigen statt – noch so ein wirklich belebender Ausnahmezustand. Jeder Tag hat einen Rhythmus, dem wir uns hingeben können. Der Rhythmus hilft, vom Denken ans Nächste loszukommen und anzufangen mit dem Spüren, was gerade jetzt los ist: das Draussen sein in der Früh, die Meditation, die Gymnastik, die Tischzeit, die tägliche Gesprächsrunde, die Wanderungen. Die Gottesdienste. Sie sind unser Geheimtipp!

Beim Fasten passieren bemerkenswerte Dinge mit uns. Und wir finden es enorm hilfreich, dass wir es in der Gruppe «zelebrieren»: Wir fasten alle gemeinsam. Es sind Menschen um einen herum, die sich der gleichen Erfahrung stellen. Und sie haben vielleicht ganz andere Motivationen und Erlebnisse. Das verbindet, inspiriert und trägt.

Ein herrlicher Ausnahmezustand

Auf den Ausnahmezustand ist man hier aufs Feinste vorbereitet. Der Kurs ist betreut von einer versierten und liebevoll feinfühligen «Reiseleitung», die sich einfach sehr gut auskennt. Gefühlt ist an alles gedacht, an Eventualitäten, hilfreiche Impulse, Interventionen, ein einladendes Programm, das in jeder Hinsicht unterstützt und einem bei allem den eigenen Raum lässt. Wir empfinden das alles wie eine weit geöffnete Türe. Ob ich hindurchgehe, bleibt stets meine eigene Entscheidung. Das macht frei.

Die fürsorgende Kursbegleitung hat es uns dadurch leicht gemacht – denn wir haben uns zugleich getragen, verbunden und frei gefühlt. So ein Fastenkurs im Lassalle-Haus ist für uns wie Geschenk. Ein Geschenk, das wir uns selbst machen.

Zurück zum Segelflug: Persönlich starteten wir eher müde als holprig. Das Schweben war wirklich herrlich. Und für eine sanfte Landung ist im Lassalle-Haus allemal vorgesorgt!

Ines Wrusch & Michael Röhr

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