23.07.2013 08:31

Bozen oder Bolzano?

Die Blog-Sommerserie

Heute machten wir Mittagshalt auf der Festung Sigmundskron bei Bozen, einst zur Verteidigung des Habsburgerreiches um Süden gebaut, wie die Franzensfeste am Südfuss des Brenners. Der Ausblick auf die Stadt Bozen mit den grossen Industriebauten erinnert noch an die Stadtgeschichte: Nach dem ersten Weltkrieg an Italien gefallen, wurden viele süditalienische Arbeiter angesiedelt, um die Stadt zu italienisieren. Heute spricht die Mehrheit nicht mehr Deutsch sondern Italienisch. So haben Siegermächte seit je gehandelt. Umsiedlung, um die Bevölkerung loyal zu halten. Doch Bozen und Südtirol geht es heute gut. Deutschsprechender Italiener zu sein, ist kein Problem. Der Umgang mit Minderheiten in einem Staat oder einer Gesellschaft ist immer ein Gradmesser für die Gerechtigkeit einer Kultur. Das Pilgern macht sensibel, Minderheiten wahrzunehmen, zu sehen, wie es Aussenseitern in einer Gesellschaft geht. Schliesslich gehört auch der Pilger zu den Fremden.

P. Dr. Christian M. Rutishauser SJ

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