19.12.2014 17:50

Bruder Eddy packt (es) als erster

Da soll noch jemand sagen, die älteren Semester kommen mit unserer beschleunigten Zeit nicht zurecht. Ausgerechnet einer der ältesten Jesuiten im Lassalle-Haus, Bruder Eddy Ineichen, ist heute als erster umgezogen.
In den vergangenen Tagen hatte sich sein sonst sehr ordentliches Zimmer in ein Labyrinth aus Schachteln, Zügelkartons und Taschen verwandelt. «Ist der Schreibtisch leergeräumt? Was kommt nach Zürich ins Provinzialat? Welche Unterlagen bleiben im Lassalle-Haus? Und was nehme ich mit?» Diese Fragen schwirrten Eddy durch den Kopf und raubten ihm zuweilen den Schlaf, so dass er in letzter Zeit oft schon in aller Frühe vor der Espresso-Maschine anzutreffen war.
Wobei: Ein Langschläfer war Eddy nie – schliesslich hat er als junger Mann Bäcker gelernt. Diesen  Rhythmus hat er beibehalten. In der Zeit, als er als Jesuit im Gymnasium „Stella Matutina“ in Feldkirch tätig war, pflegte er in den Sommermonaten jeweils am Sonntag gegen drei, halb vier Uhr morgens mit einigen Schülern auf einen Berg in der Umgebung zu steigen. Zum Sonnenaufgang erreichten sie jeweils das Gipfelkreuz, um dann im Morgenlicht wieder ins Tal hinunter zu steigen – und rechtzeitig zum Gottesdienst im Kolleg zu sein.
Nun mochte er mit seinen 83 Jahren nicht nochmals den Berg hoch nach Menzingen ziehen – in der Alterskommunität im Borromäum Basel hat er eine neue Heimat gefunden.
Lieber Eddy, wir wünschen dir alles Gute für deinen Umzug nach Basel und hoffen, dass der Espresso dort mindestens so gut ist wie in Bad Schönbrunn!

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