August: Exerzitien mit Kinderbetreuung

«Frieden kannst du nur haben, wenn du ihn gibst.»

Für Eltern mit kleinen Kindern ist es ein regelrechter Luxus, sich einige Tage Auszeit zu gönnen – für Stille, Einkehr, Meditation. So attraktiv die Angebote auch sein möchten: stets stellt sich die Frage: Wer schaut zu den Kindern? Allzu weit weg mag man da nicht ziehen, «falls etwas ist». Und gar als Paar weggehen? Fast undenkbar.

Das Lassalle-Haus möchte nun Gästen mit kleineren Kindern (bis 10 Jahre) entgegenkommen und bietet diesen Sommer zum ersten Mal Exerzitien mit Kinderbetreuung an. Kompetente Betreuerinnen kümmern sich bereits vor dem Frühstück um die Kinder, so dass die Eltern und übrigen ExerzitantInnen den ganzen Tag in Stille und Meditation sein können. Nach dem Abendessen werden die Kinder von den Eltern zu Bett gebracht. Der Tagesabschluss findet dann wieder im Kreis der ExerzitantInnen statt.

Welches Thema passt besser zu diesem Angebot als «Frieden»? Exerzitienleiter Christoph Albrecht hat dazu einige Gedanken aufgeschrieben:

Frieden – Shalom – Salam: das ist wohl eine der tiefsten Sehnsüchte von uns Menschen.

Wenn ich mich auch nicht mit allen Mitmenschen versöhnen kann – es gibt immer solche, die die Schritte zum Frieden nicht wagen wollen oder noch nicht können – so kann ich doch die Vergebung suchen, die mich vom Hass und von der Verbitterung befreit. Erst wenn ich der Sehnsucht nach Versöhnung – mit mir selbst, mit Gott und mit der Welt – Raum gebe, entdecke ich, was der Vergebung alles entgegensteht: die unversöhnten Momente meines Lebens, wo meine Seele noch gekränkt ist, wo ich die Trauer über einen Verlust gar nie richtig an mich heranlassen konnte, oder wo ich mir selbst nicht vergeben kann. Diese Hindernisse kann ich zwar nicht willentlich auflösen, aber in der Stille der Exerzitien, beim Fasten, Wandern oder Beten kann ich meine Aufmerksamkeit auf die heilende, göttliche Gegenwart in mir richten.

«Suche den Frieden, und Tausende um dich werden ihn finden», sagte einmal der russisch orthodoxe Heilige Seraphim von Sarow. Der Friede Gottes inkarniert sich in meinen konkreten Auseinandersetzungen und in meiner Hingabe für das Leben der andern. Frieden kann ich niemals haben, aber wenn ich mich darauf besinne, dass ich ihn in jedem Moment bekomme, dann kann ich ihn auch jeden Moment geben.

Christoph Albrecht SJ

«In eurem Herzen herrsche der Friede Christi» Kol 3,15
Exerzitien mit Kinderbetreuung
Kurs/Datum:2016/E61, 06.-12. August, Sa 17:00 - Fr 14:00
Kursleitung: Christoph Albrecht SJ, Esther Menge