Nähe und Distanz

Für den spirituellen Weg kann geistliche Begleitung sehr hilfreich sein. Sie kann aber auch schädlich sein. Idealerweise eröffnet sie «Freiheitsräume» und fördert das «Wachsen und Reifen» der Menschen auf ihrem spirituellen Weg. Vor allem aber schützt und fördert sie die «geistliche Mündigkeit und spirituelle Selbstbestimmung» derjenigen, die solch eine Begleitung in Anspruch nehmen.

Sexueller Missbrauch und die grosse Zahl der bekanntgewordenen Fälle spirituellen Missbrauchs von Autorität in Begleitsettings «zeigt mit aller Deutlichkeit, wie wichtig strukturelle Prävention von Machtmissbrauch ist.»

Um die Begleitung respektvoll gestalten zu können, müssen Menschen, die andere auf ihrem spirituellen Weg begleiten wollen, um Möglichkeiten, Grenzen und Fallen wissen. An diesem Punkt setzen die Präventionsschulungen der Exerzitienhäuser der Jesuiten in der Schweiz und Deutschland an.

Die Teilnehmer:innen erhalten grundlegende Informationen zum Thema «sexueller und geistlicher Missbrauch», werden miteinander Fallbeispiele reflektieren und Strategien zur Prävention sowie Handlungsoptionen im Rahmen der Interventionen kennenlernen und besprechen.

Inhalt

• Grundlagen zu unterschiedlichen Formen von Gewalt (Fakten und Zusammenhänge)
• Begriffsklärung (Grenzverletzung, Autorität, Macht und Machtmissbrauch, sexueller Missbrauch)
• Rolle von Täter:in und Opfer
• Missbrauch spiritueller (geistlicher) Autorität
• Dynamiken und Risikosituationen erkennen, benennen, handeln
• Verhalten in asymmetrischen Beziehungen
• Dokumente zu Prävention und Intervention

Zielgruppe

Die Präventionsschulungen richten sich an alle, die in der Exerzitienbegleitung und in der geistlichen Begleitung tätig sind und konkrete Hilfen und Anregungen für die professionelle Gestaltung von spirituellen Gesprächssettings suchen.

Weitere Informationen

Nebst den Kurskosten fallen Kosten für das Mittagessen an - diese belaufen sich auf CHF 30.