Kontemplation
Das Wort «Kontemplation» kommt aus dem Lateinischen und heisst übersetzt «schauen». Es geht in der Kontemplation darum, das stille Wirken Gottes in sich selbst und in der Welt wahrzunehmen. Kontemplation ist ein ganzheitlicher Weg und führt von der Unruhe des Geistes zur Ruhe des Herzens. Wir schöpfen Kraft und Mut, um im Alltag zu wirken und die Welt mitzugestalten. Kontemplation praktizieren wir im Lassalle-Haus in Form von «kontemplativen Exerzitien», einem traditionellen christlichen Meditationsweg. Im Weiteren verbinden wir die Kontemplation im Unterwegssein in der Natur.
Kontemplation im Lassalle-Haus
Der Jesuit Franz Jalics (geb. 1927) hat mit seinen «kontemplativen Exerzitien» einen geistlichen Übungsweg begründet, welcher die Praxis im Lassalle-Haus wesentlich prägt. Für ihn ist das Herzensgebet zentral. Es hat sich aus dem murmelnden Meditieren der Wüstenväter und dem ostkirchlichen Jesusgebet entwickelt – dem wiederholenden Aussprechen des Namens Jesu Christi im Atemrhythmus. In «kontemplativen Exerzitien» verbinden wir Kontemplation mit einem achtsamen, absichtslos verweilenden Schauen auf Jesus Christus.
Die Praxis der Wüstenväter, die «Aufrichtigen Erzählungen eines russischen Pilgers», die kontemplativen Wege des Mittelalters (Meister Eckhart) und die spanische Mystik (Teresa von Avila, Johannes vom Kreuz, Francisco de Osuna) sind massgebliche Orientierungspunkte. Alle Kurse umfassen praktische Hinführungen, geistliche Impulse, Begleitgespräche und die Möglichkeit zum Gottesdienst. Sie werden getragen von durchgehendem Schweigen.
Die Natur erreicht uns Menschen ganz unmittelbar und direkt über unsere Sinne. Es bedarf nicht vieler Worte, Deutungen oder Erklärungen, um deren Wirkkraft zu empfangen und zu empfehlen. Durch die sinnliche Wahrnehmung wird der Mensch ganzheitlich angesprochen und erfährt sich als verbunden über sich hinaus, in Beziehung zu seiner Mitwelt und zum Transzendenten.
Die Kurse sind getragen von Stille. Die Kontemplation im Sitzen, dem schlichten verweilenden Dasein im Atem, gibt eine Grundstruktur. Gestaltet werden die Tage im Unterwegssein in der Natur.
«Kontemplation: ein Beziehungs- und Heilungsweg»
Erfahrungsbericht von Christiane H.
«Ich kam mit einer Sehnsucht»
Erfahrungsbericht von Matias F.