17.05.2018 09:35

Erfahrungsbericht eines Langzeitgastes

«Kontemplation war für mich etwas ganz Neues. Am Anfang war eine Sehnsucht…  Ich machte mir schon seit längerer Zeit Gedanken, welchen Weg ich in der nahen Zukunft einschlagen sollte, aber die Gedanken kreisten bloss um das Thema herum, ohne dass ich weiterkam. Der Kontemplationskurs mit Heidi Eilinger war für mich eine Chance, mit der richtigen Begleitung in die Tiefe gehen zu können und für mich selbst Klarheit zu erlangen.  

Fünf Tage in der Stille zu bleiben, das würde nicht leicht werden, dachte ich. Doch es ist ein besonderes Erlebnis, gemeinsam in einer Gruppe zu schweigen, man fühlt sich getragen. Die Kursleiterin bot uns an, auf sie zuzukommen, wenn es mit der Stille zu schwierig wurde. Allein die Tatsache, dass diese Möglichkeit bestand, hat mir sehr geholfen. Für mich war die Stille ein schönes Erlebnis – aber es war auch schön, als es zu Ende war. 

Ein kurzes Gebet machte den Anfang – dieses behielt ich im Bewusstsein, und die Gedanken flossen immer wieder zu diesem Gebet zurück. Es war mir ein Anker in dieser Zeit der Stille. Die Stille lässt viele Gedanken und Fragen an die Oberfläche kommen: Das Gebet ist da, um diese Gedanken an Gott zu übergeben. Das ist entlastend und bringt Klarheit. 

Was nehme ich aus diesen fünf Tagen Kontemplation mit? Das Wichtigste war die Erkenntnis: sich um die Seele zu kümmern, ist eine Notwendigkeit. Ein gutes Leben, das hängt nicht primär davon ab, ob man viele Freunde hat, ob man sich gesund ernährt, ob man Sport treibt, sondern ob es einem im Innersten gut geht. Jeden Tag der Seele eine halbe Stunde Stille widmen, das gibt die Kraft, von dem alles andere abhängt.»

Matias F., März 2018

Kontemplation im Lassalle-Haus

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